18. Dezember 2023

Als stolzer Vater von zwei wunderbaren Töchtern und glücklicher Opa von zwei Enkelkindern galt und gilt mein besonderes Augenmerk natürlich auch der Bildungspolitik. Zudem sind wir Kinder- und Familienregion und damit besonders gefordert, die bestmöglichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass unsere Kinder eine gute Zukunft haben. „Kinder sind das köstlichste Gut eines Volkes“, so steht es im Artikel 125 der Bayerischen Verfassung. Sie haben es verdient in einer Region aufzuwachsen, die alle Chancen für ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben bietet. 
 
Was ist in den vergangenen 40 Jahren alles geschehen, um dem Anspruch unserer Verfassung gerecht zu werden? 
 
An vielen Orten wurde mindestens ein Kindergarten (bisweilen auch mehrere) um- oder neugebaut. Der Freistaat unterstützt den Bau von Kinderkrippen, Kindergärten und Häusern für Kinder mit bis zu 90 Prozent der zuweisungsfähigen Ausgaben. Insgesamt verfügt unser Landkreis Günzburg derzeit über 51 Krippen mit 1.069 Plätzen, 75 Kindergärten mit 5.133 Plätzen und 12 Kinderhorte mit 365 Plätzen (Stand: 6/2023). Die Betriebskosten der Einrichtungen werden vom Freistaat mit bis zu 70 % finanziert. Möglichst hohe Förderbeträge über die Haushalte des Bundes und der Länder bereitzustellen war ein ständiger Kampfauftrag für mich. Die jeweiligen Unterstützungsgelder für Bau und Betrieb der Einrichtungen sind zwischenzeitlich wirklich beachtlich. 
 
An sämtlichen Schulen werden über 17.000 Kinder und Jugendliche unterrichtet. Insgesamt geht es also um über 22.000 junge Menschen, für deren schulische und berufliche Ausbildung ein solides Fundament geschaffen werden soll.
 
Das Angebot an Plätzen zur Ganztags- und Mittagsbetreuung nimmt ständig zu: An 12 Schulen mit 57 Klassen gibt es gebundene Ganztagsangebote. Offene Ganztagsangebote stehen an 28 Schulen mit 67 Gruppen zur Verfügung und an 19 Schulen wird in 57 Gruppen eine Mittagsbetreuung angeboten – gerade für alleinerziehende Mütter und Väter sowie für berufstätige Eltern ist dies oft die einzige Möglichkeit Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Auf das verliehene Qualitätssiegel „Bildungsregion in Bayern“ kann unser Landkreis stolz sein. Der Freistaat fördert den Bau von Schulen mit bis zu 80 % der zuweisungsfähigen Ausgaben, ca. 3 Millionen Euro fließen im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte jährlich in den Landkreis Günzburg
 
26 Grundschulen sorgen dafür, dass die Mädchen und Buben in unserem Landkreis das bestmögliche Rüstzeug für ihre Schullaufbahn bekommen. Nach der Grundschule finden Schülerinnen und Schüler an 9 Mittelschulen hervorragende Möglichkeiten. Ein besonderes Angebot sind die gebundenen Ganztagsschulen, gerade für berufstätige Eltern eine unverzichtbare Ergänzung. Nach einem festen Stundenplan mit geregelten Übungs- und Freizeitstunden werden die Schülerinnen und Schüler an der Grundschule Thannhausen, der Grundschule Burgau, der Freiherr-von-Stain-Mittelschule Ichenhausen, der Maria-Theresia-Mittelschule Günzburg und den Mittelschulen in Krumbach, Leipheim und Thannhausen den ganzen Schultag über unterrichtet.
 
An der Markgrafen-Realschule Burgau, der Hans-Maier-Realschule in Ichenhausen, der Maria-Ward-Realschule Günzburg, der Dominikus-Zimmermann-Realschule Günzburg, der Christoph-von-Schmid-Schule in Thannhausen, der Staatlichen Realschule in Krumbach und der Mindeltal-Realschule in Jettingen-Scheppach erfahren die Schülerinnen und Schüler eine allgemeine und berufsvorbereitende Bildung. Die Realschulen umfassen die Jahrgangsstufen 5 bis 10. Das Bildungsangebot der Realschulen richtet sich an junge Menschen, die an theoretischen Fragen interessiert sind und gleichzeitig praktische Fähigkeiten und Neigungen haben. Die bayerische Realschule vermittelt eine allgemeine und berufsvorbereitende Bildung. Sie bietet drei Ausbildungsrichtungen, die sog. Wahlpflichtfächergruppen, an. Diese setzen ab der 7. Jahrgangsstufe verschiedene Bildungsschwerpunkte. 
 
Hervorzuheben ist die Gründung der Realschule in Ichenhausen im Jahr 2003 sowie die Öffnung der Dominikus-Zimmermann-Realschule für Jungen und der Maria-Ward-Realschule für Mädchen ab dem Schuljahr 2017/2018. Eine besondere Rolle nahm die Staatliche Realschule in Krumbach ein, die bei der Einführung der 6-stufigen Realschule für ganz Bayern im Schuljahr 1995/1996 zur Pilotschule wurde. Da haben sich viele Schulen beworben. Krumbach hatte schon damals einen guten Ruf, galt als innovationsfreudig und so ist es mit politischem Rückenwind gelungen, dass Krumbach ausgewählt wurde. Die sechsstufige Realschule stieß auf großes Interesse. Krumbach boomte und die Zahl der Schülerinnen und Schüler stieg auf mehr als 1.000.
 
Im Dossenberger-Gymnasium Günzburg, Maria-Ward-Gymnasium Günzburg, Mindeltal-Gymnasium Jettingen-Scheppach, Simpert-Kraemer-Gymnasium Krumbach, Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation Ursberg und dem St.-Thomas-Gymnasium Wettenhausen wird eine vertiefte Allgemeinbildung vermittelt, die für ein Hochschulstudium unabdingbar ist.
 
Die 1994 gegründete Montessori-Schule in Günzburg ist staatlich genehmigt und wurde mittlerweile bis zur 10. Jahrgangsstufe ausgebaut, mit der Möglichkeit den Mittleren Bildungsabschluss zu erreichen. Derzeit besuchen etwa 150 Schülerinnen und Schüler die Montessori-Schule in Günzburg.
 
Das Sonderpädagogische Förderzentrum St. Nikolaus Dürrlauingen, die Heinrich-Sinz-Schule in Hochwang und die Katharinen-Schule des Dominikus-Ringeisen-Werks in Ursberg sind Kompetenzzentren für Sonderpädagogik und ein alternativer Lernort zur allgemeinen Schule, in denen insbesondere Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet und gefördert werden. Dieses schulische Angebot wurde im Landkreis Günzburg schon sehr frühzeitig entwickelt. Es war und ist äußerst erfolgreich. 
 
An der Beruflichen Oberschule Krumbach (FOSBOS Krumbach) können Schülerinnen und Schüler mit einem mittleren Schulabschluss auf der Fachoberschule (FOS) innerhalb von zwei Schuljahren die Fachhochschulreife erlangen, die zum Studium an Hochschulen für angewandte Wissenschaften berechtigt und mit dem Besuch der 13. Klasse die fachgebundene bzw. allgemeine Hochschulreife erwerben. An der Berufsoberschule (BOS) besteht für Schülerinnen und Schülern mit einem mittleren Schulabschluss und einer abgeschlossenen Berufsausbildung die Möglichkeit, in einem Jahr die Fachhochschulreife und ggf. in zwei Jahren die fachgebundene bzw. allgemeinen Hochschulreife zu erwerben.
 
Am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Günzburg/Krumbach werden junge Menschen unter Berücksichtigung ihrer beruflichen Tätigkeit in den Fachrichtungen Wirtschaft, Bautechnik, Metalltechnik und Körperpflege unterrichtet. In der Außenstelle Krumbach kann eine Ausbildung zum/zur staatlich geprüften Sozialbetreuer/in, Pflegefachhelfer/in, Kinderpfleger/in, und Helfer/in für Ernährung und Versorgung erfolgen.
 
In der vor über 50 Jahren gegründeten Joseph-Bernhart-Fachakademie für Sozialpädagogik in Krumbach werden Erzieherinnen und Erzieher für ihre spätere Tätigkeit in Kindertageseinrichtungen, Kinderheimen oder Jugendhilfeeinrichtungen ausgebildet.
 
Auch als Hochschulstandort hat sich der Landkreis Günzburg inzwischen etabliert und seine Nischen als Ergänzung zu den Bildungsschwerpunkten mit den Universitäten und Hochschulen in Augsburg sowie Ulm/Neu-Ulm gefunden: In Leipheim auf dem AREALpro wird der Ingenieursstudiengang Systems Engineering unterrichtet, den die Hochschule Neu-Ulm in Kooperation mit den Technischen Hochschulen Augsburg und Kempten anbietet.
 
Die Volkshochschulen in Günzburg und Krumbach bieten ein innovatives Bildungsprogramm für alle Landkreisbürger und sind ein fester Teil der Bildungspolitik. Mit ihren Angeboten organisieren und unterstützen sie den Prozess des lebenslangen Lernens. Die Volkshochschule Günzburg versorgt mit ihren elf Zentren (Günzburg, Bibertal, Burgau, Burtenbach, Gundremmingen, Ichenhausen, Jettingen-Scheppach, Kammeltal, Kötz, Leipheim, Offingen) den gesamten nördlichen Landkreis, die Volkshochschule Krumbach vom Zentrum Krumbach aus mit den zugeordneten Schwerpunktstellen (Neuburg, Thannhausen mit Ursberg, Ziemetshausen) den gesamten südlichen Landkreis.
 
Familienpolitik beginnt und endet nicht mit dem Bau und Betrieb von Kindergärten und Schulen. Es geht vielmehr auch um die ideelle und pädagogische Unterstützung der vielen Frauen und Männer, die als Erzieherinnen und Erzieher, als Lehrkräfte sowie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort dafür sorgen, dass die Mädchen und Buben gut auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Schulen und Kindergärten können vieles leisten, nicht jedoch alle Probleme lösen, die oft auch im Elternhaus begründet sein mögen. Die pädagogische Betreuung in den Schulen und Kindergarten ist ein wichtiges Instrument – wichtig sind aber insbesondere auch die Erziehungsberechtigten, die ihren Kindern zuhause im Kreise der Familie das Rüstzeug für ihr Leben mitgeben.